Weg in den Unteren  Kurpark mit Blick auf die Trinkkurhalle

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i - Zwilling

Zusätzliche Informationen zur Infotafel „Die große Stangenkunst“ im Brunnenhaus III


Konstruktionszeichnungen eines Stehenden Zwillings. Ausschnitt aus „Ausführlichere Abhandlung von Anlegen, Verbesserung und zweckmäßiger Verwaltung derer Salzwerke“ von J. W. Langsdorf 1781


Der Hang von der Anhöhe bei Kohden bis nach Bad Salzhausen hat eine ungleichmäßige Neigung. Daher hat Langsdorf hier mehrere Zwillinge eingesetzt. Oben im Hang ist ein „stehender Zwilling“ mit dem Buchstaben i bezeichnet und weiter unten ist ein „hangender Zwilling“ mit dem Buchstaben k eingetragen. Im Text erwähnt Langsdorf, dass auch an dem Standort, der mit dem Buchstaben l bezeichnet ist, ein „hangender Zwilling“ nötig war. Zu einem stehenden Zwilling liefert Langsdorf eine Konstruktionsskizze.

Daraus ist erkennbar, dass ein solcher Zwilling an Stellen eingesetzt werden konnte, wo die Stangenkunst entweder über eine Art Buckel führte oder von einer Anhöhe herunter (wie hier) bzw. auf eine Anhöhe hinauf – wo also eine konvexe Geländeform vorlag

Dementsprechend konnte ein Zwilling, der umgekehrt ausgerichtet war, genutzt werden, um eine Senke oder einen Bereich unten an einem Hang zu bewältigen – also eine konkave Geländeform.


Ausschnitt aus dem Übersichtsplan der „Stangenkunst“ von Langsdorf (Situations-Riss des Hessischen Salzwerks zu Salzhausen, 1788)


Der liegende Zwilling, der heute direkt vor dem Wasserrad im Kurpark zu finden ist, dient nur einer leichten Richtungsänderung, weil das Wasserrad für seine heutige Nutzung nicht die optimale Ausrichtung besitzt.

 

Der Übersichtsplan („Situationsriß“) besteht eigentlich aus zwei Teilen, in denen die beschriebenen Elemente jeweils mit Buchstaben eingetragen sind. Daher gibt es viele Buchstaben doppelt. Im zweiten Teil des Übersichtsplans werden mit dem Buchstaben i die Brunnen bezeichnet.